Seit genau 243 Tagen trage ich nun das Up, einen Fitnesstracker aus dem Hause Jawbone, am Arm und darf euch nun meine Erfahrungen damit schildern. Das Up ist vom Formfaktor her ein Armband. Ein großer Vorteil dieses Designs ist, dass das Band dadurch quasi „unverlierbar“ ist, da man es im Gegensatz zu einem der beliebtesten Konkurrenzprodukte, dem Fitbit One, nicht in einer Hosentasche oder ähnlichem sondern am Handgelenk mit sich herumträgt. Einer der Nachteile ist aber, dass das Up-Band an nur einer Körperstelle getragen werden kann, während andere Tracker auch an Brust, Bein und so weiter angegurtet werden kann. Dadurch ist es weniger universell, dafür aber leichter in der Handhabung. Ansonsten ist das Band sehr angenehm zu tragen und sieht meiner Meinung nach ganz gut aus. Ich wurde mehrmals von Leuten darauf angesprochen, aber nicht etwa weil sie in ihm einen High-Tech Fitnesstracker vermuten, sondern einfach, weil es als Armband gut aussieht. Das bedeutet für mich, dass der berühmte Designer Yves Behar, der das Up in diese Form gebracht hat, ganze Arbeitet geleistet hat. Das Up hat viele Funktionen, doch zwei davon stehen besonders im Vordergrund: Schritte zählen und Schlaf aufzeichnen. Das Schritte-Zählen funktioniert gut. In der App werden nach dem Synchronisieren die Schrittanzahl, die umgerechnete Strecke in Kilometern sowie der Prozentsatz an einem zuvor festgelegten Ziel angezeigt. Zusätzlich dazu werden auch die verbrauchten Kalorien und eine zeitliche Aufschlüsselung der aktiven und ruhenden Phasen angezeigt. Meine Meinung zum Schlaf-Tracking ist dagegen eher gespalten. Auf der einen Seite finde ich das Prinzip des Analysieren des Schlafs daheim im eigenen Bett sehr ansprechend, doch für eine wirkliche Analyse fehlt ein meiner Meinung nach der Tiefgang. Trotzdem konnte mir das Up ein paar neue Einblicke in mein Schlafverhalten liefern. Leider gibt es wenig Informationen zu Genauigkeit der gemessenen Daten. Doch das Up hat noch mehr Funktionen. Zum Beispiel kann man sich über das Band wecken lassen. Dabei vibriert es für eine Minute, wodurch man sehr sanft geweckt wird. Ein zusätzliches Feature der Weckfunktion ist, dass man dem Up einen Zeitraum vor der geplanten Weckzeit geben kann, in welchem das Band dann den besten Zeitpunkt zum Aufwachen auswählt. Falls es keinen solchen Zeitpunkt finden sollte, vibriert es zum gewählten Weck-Termin. Dieses Feature habe ich seit mehreren Wochen täglich im Einsatz. Das Up weckt mich dabei in ungefähr drei Vierteln der Fälle, sodass mich das verbleibende Viertel dazu bewegt hat, zur Sicherheit einen zweiten Backup-Wecker einzustellen.
Grundsätzlich bin ich somit mit den Funktionen des Up recht zufrieden. Das einzige Feature, dass bei mir zu 100 Prozent nicht funktioniert hat, war die Stoppuhrfunktion. Mit dieser kann man Dauer von Aktivitäten, die nicht über das Band selbst gemessen werden können, aufzeichnen, um sie dann in der App mit einer Sportart und der „Intensität“, dem Anstrengungsgrad einzutragen. Zum Abgleichen der Daten mit der App wird das Up an den Kopfhörer-Anschluss des Handys angesteckt. Sobald das Band erkannt wird, beginnt auch schon die Synchronisation. Im Grunde funktioniert das System ganz gut, nur leider muss dazu die Endkappe, die das Band auf der Seite des Steckers abschließt, dazu abgenommen werden. Diese ist dadurch aber komplett lose und wird deshalb unweigerlich verloren gehen. Aus irgendeinem Grund habe ich es bis dato geschafft, die Kappe nicht zu verlieren. Das dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein. Die App gefällt mir sehr gut. Die Informationen werden klar wiedergegeben und sogar Zusammenhänge zwischen Werten, die auf den ersten Blick willkürlich wirken, können angezeigt werden. Das einzige Manko für mich ist, dass die aktuellste Version der App auf meinem iPhone 4S nicht mehr so schnell läuft wie die Vorgängerversionen. Trotzdem ist sie auch auf diesem zumindest angemessen schnell und auch das Synchronisieren dauert meistens nur wenige Sekunden.
Fazit
Mir gefällt das Up. Ich mage die Form und der Großteil der Features funktioniert wie versprochen. Einzig das Synchronisieren über den Kopfhöreranschluss stört mich ein bisschen, doch dieses Problem soll ja das neue, Bluetooth-verbundene „Up24“ lösen. Hat es in den acht Monaten, die ich es nun trage, mein Leben verändert? Jein. Pro:
- zehn Tage Akkulaufzeit
- simple, aber doch informative App,
- guter Schrittzähler
- stylish
Kontra:
- App könnte tiefer in die Materie eintauchen
- die lose Endkappe wird unweigerlich verloren gehen
Preis
Laut jawbone.com 129,99$ (149,99$ für das Up24) Straßenpreis (amazon.de): ca. 125€
Disclaimer: Obwohl wir das Gerät von Jawbone zugesendet bekommen haben, entspricht der Bericht in allen Aussagen unserer Meinung und ist nicht vom Hersteller beeinflusst.
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