2x im Jahr sollte es gemacht werden und zwar immer um die O´s herum: Der Reifenwechsel. Als Faustregel hält sich das allseits bekannte „Von O wie Oktober bis O wie Ostern“. Und daran kann man auch weiterhin festhalten, auch wenn das in der StVO nicht explizit so beschrieben wird.
Im Oktober liegt mancherorts schon Schnee, zu Ostern kann es dann auch noch mal schneien – aus diesem Grund darf diese Regel nicht zu streng genommen werden. Autofahrer dürfen durchaus davon abweichen und nach Beobachtung des Wetters intuitiv vorgehen.
Getzliche Regelung: Situative Winterreifenpflicht
Der entscheidende Wortlaut in der StVO besagt: „situative Winterreifenpflicht“. Das heißt, dass bei glatter Fahrbahn, Schneematsch, Reifglätte und geschlossener Schneedecke sogenannte „M+S Reifen“ (Matsch und Schnee Reifen) aufgezogen sein müssen. Für Sommerreifen im Sommer gibt es keine Vorgaben, obwohl auch hier ein wesentlich längere Bremswege mit Winterreifen bei warmen Temperaturen zu erwarten sind.
Im Winter ist es jedenfalls so, dass die M+S Reifen bei entsprechendem Wetter aufgezogen werden müssen, sonst drohen Geldbußen (seit Januar 2014: 60 + 1 Punkt in Flensburg). Im Falle eines Unfalles ist es noch dramatischer; Die Haftpflicht bzw. die Kasko kann Teile ihrer Leistungen verweigern, wenn das Fahrzeug nicht dem Wetter entsprechend bereift ist. Auch diese Regel gilt nur im Winter, nicht aber im Sommer mit Winterreifen. Auch die Geldbuße im Falle eines Unfalles (egal wer Schuld hat) fällt beträchtlich höher aus: Mindestens 120 Euro + 1 Punkt in Flensburg.
Winter-, Sommer-, Ganzjahresreifen?
Ein Reifen ist die Kontaktfläche zwischen Auto und Untergrund. I.d.R. hat ein Reifen die Fläche einer Postkarte für den Kontakt zur Straße. Der Reifen ist dabei im wesentlichen dafür verantwortlich, wie das Fahrzeug auf Manöver des Fahrers reagiert. Viele Einflüsse spielen dabei eine weitere Rolle: Temperatur, Straßenbelag, Feuchtigkeit, Glätte oder auch der Zustand des Reifens (Profiltiefe, Alter des Reifens). In unserem Land hat sich der Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen durchgesetzt.
Der Sommerreifen ist aus einer Gummimischung hergestellt, die auch bei warmen Temperaturen nicht zu weich wird. Alles unter ca. 7 Grad Celsius ist für einen Sommerreifen nicht optimal und verlängert den Bremsweg.
Gesetzliche Profiltiefe der Reifen
Das Profil muss gesetzlich mindestens 1,6 mm Tiefe betragen (§ 36 Abs. 2 Satz 4 StVZO), das ist aber sehr wenig und sollte unter keinen Umständen ausgereizt werden. Bei 3 mm Profiltiefe sollte Schluss sein – ein neuer Reifen muss her. Ansonsten besteht die Gefahr des Aquaplaning, auch bei geringen Regenmengen.
Unter https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/6/Seite.063100.html gibt es weitere Tipps und Details zum Thema Winterreifen in Österreich.
- Der Winterreifen bleibt auch bei tiefen Temperaturen weich und hat so auf dem Untergrund eine gute Haftung. Bei Schnee verzahnt sich der Reifen mit dem Untergrund und hindert das Fahrzeug so am übermäßigen Rutschen.
- Das heißt aber nicht, dass mit Winterreifen gar kein Rutschen möglich ist. Die Fahrweise muss in jedem Falle dem Wetter angepasst werden. Meist gilt für Winterreifen ein Tempolimit von 160 oder 190 Km/h (Herstellerabhängig).
- Auch hier darf die Profiltiefe 1,6 mm nicht unterschreiten, besser sind aber minimal 4 mm Tiefe um die besseren Eigenschaften bei Matsch und Schnee zu gewährleisten. Bei Temperaturen über etwa 7 Grad verschlechtern sich die Brems- und Fahreigenschaften dieser Reifen deutlich. Winterreifen sollten also nicht im Sommer gefahren werden. Info: Die hier erwähnten Tempo-Limits gelten für Deutschland, in Österreich ist 130 km/h auf Autobahnen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fürs Autofahren.
- Ganzjahres- oder Allwetterreifen sind eine Mischung aus Sommer- und Winterreifen. Sie bieten sowohl ein Sommer- als auch ein Winterprofil in einem Reifen. Allerdings schneiden diese Reifen sowohl im Sommer schlechter als Sommerreifen ab und im Winter schlechter als Winterreifen, was Verschleiß und Spritverbrauch angeht. Auch die Brems- und Fahreigenschaften sind nicht optimal. Diese Reifen eigenen sich für Gegenden, in denen die Temperaturen nicht all zu sehr schwanken. Dazu gehört z.B. Großbritannien.
- Lebensdauer: Egal ob Sommer oder Winter – ein Reifen hat nur eine bestimmte Lebensdauer. Neben den Tiefenmessindikatioren (Tread Wear Indicator) die 1.6 mm anzeigen, darf ein Reifen auch nicht auf unbegrenzte Zeit gelagert werden.
- Die Dauer ist je nach Hersteller unterschiedlich aber die Faustregel besagt, dass nach ca. 6 Jahren über einen Austausch nachgedacht werden sollte. Wärme, Licht oder Ölverschmutzungen schaden dem Material zusätzlich und sollte vermieden werden. Aktuelle Angebote für hochwertige Sommerreifen gibt es auf Tirendo – Natürlich von mehreren Marken und zu guten Preisen.
Die größten Reifenhersteller geordnet nach Marktanteil (absteigend) sind übrigens:
- Bridgestone
- Michelin
- Goodyear
- Continental
- Sumitomo
- Pirelli
- Hankook
- Yokohama
- Maxxis
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