Neben dem Bold 9790 (Testbericht) konnten wir auch das BlackBerry Curve 9320 einen ganzen Monat lang testen. Nun möchte ich meine Erfahrungen mit diesem spannenden Gerät schildern. Es ist dem Bold 9790 sehr ähnlich, bietet aber auch einige neue Features Dank dem neuen BlackBerry OS 7.1. Nun möchte ich auch auf die einzelnen Merkmale genauer eingehen.
Qualität
Das Blackberry Curve 9320 ist – wie das Bold 9790 – sehr gut verarbeitet, Spaltmaße gibt es nicht und alles ist fest verbaut. Der Akku-Deckel sitzt fest und geht nicht wie etwa bei anderen Handys andauernd ab.Das Gerät wiegt nur 103 Gramm, liegt wunderbar in der Hand und kann wunderbar mit nur einer Hand bedient werden.
Die glänzende schwarze Rückseite ist leider ziemlich anfällig für Fingerabdrücke. Das Handy wird gut verpackt geliefert und Schrammen oder Kratzer stellen hier keine Gefahr dar. Die Tasten bieten einen angenehmen Druckpunkt und mit der vollwertigen QWERTZ – Tastatur sind auch schnelle Eingaben ein Kinderspiel. Wie schon beim Bold 9790 hat auch das Curve 9320 neben der Hörmuschel eine kleine LED.
Diese leuchtet auf, falls eine Nachricht eintrifft oder App – Updates verfügbar sind. Natürlich wurde auch hier das System optimal an die verwendeten Komponenten angepasst, um noch das letzte Quäntchen Leistung aus dem Gerät herausholen zu können.
Tastatur & Display
Das BlackBerry verfügt wie fast alle Smartphones des kanadischen Herstellers über eine komplette QWERTZ Tastatur. Die 35 Tasten sind getrennt und dadurch sollten auch Tippfehler der Vergangenheit angehören. Auch an eine Hintergrundbeleuchtung wurde gedacht – dadurch kann man sogar nachts arbeiten. Über der Tastatur befinden sich die 5 BlackBerry typischen Tasten „Senden“, „Menü“, das optische Trackpad und „Zurück/Beenden“.
Natürlich verfügt die Tastatur über alle gängigen Sonderzeichen, auch Smileys werden automatisch erkannt. Umlaute sind leider nur umständlich über das Trackpad zu erreichen. Das gesamte Gerät kann über dem berührungsempfindlichen Joystick gesteuert werden, dabei ist oft ein wenig Geduld gefragt.
Das 2,44 Zoll – Display hat eine Auflösung von 320 x 240 Pixel, vollkommen ausreichend für einen Bildschirm dieser Größe. Farben werden realistisch dargestellt und das Display leuchtet angenehm hell. Im Gegensatz zum Bold 9790 ist hier der Bildschirm nicht berührungsempfindlich. Trotzdem kann in Bilder hineingezoomt werden und Schrift vergrößert werden – dies passiert alles mit dem kleinen intuitiven Trackpad. Anfangs ist es schwer, sich an die Eingabe ohne Touchscreen zu gewöhnen. Aber schon nach kurzer Zeit greift der Nutzer nicht mehr aus Gewohnheit auf den Bildschirm und lernt die komfortable Tastatur zu schätzen.
Die Kamera
Natürlich kann der Nutzer mit dem Curve 9320 auch Fotos schließen. Die 3,2 Megapixel-Kamera liefert brauchbare Ergebnisse. Bei schlechten Lichtverhältnissen sind Dank dem integrierten Blitz auch qualitativ hochwertige Aufnahmen möglich. Filmen kann der Nutzer mit dem Handy auch – zur Auflösung der Videos hat der Hersteller keine Angaben gemacht. In den Videos kann direkt mit den Lautstärketasten gezoomt werden, der kontinuierliche Autofokus und der Bildstabilisator verhindern rucklige Aufnahmen.
Speicher & Akku
Das Gerät bietet von Haus aus leider nur 512 Megabyte Speicherplatz, dieser kann zum Glück mit einer bis zu 32 Gigabyte großen Speicherkarte erweitert werden. Alle die mehr Speicher brauchen, können entweder mehrere Speicherkarten verwenden und diese wechseln oder zusätzlich Clouddienste nutzen.
Die Schwäche der iPhones ist die Stärke der BlackBerrys – auch bei diesem Gerät hält der Akku sehr lange durch. Trotz der dünnen Bauweise der Batterie kann der Nutzer mit dem Curve 9320 bis zu 7 Stunden telefonieren, 30 Stunden Musik hören oder bis zu 7 Stunden im Web surfen. Die Standby-Zeit beträgt sogar 18 Tage oder 432 Stunden – für längere Reisen ist es dennoch sinnvoll einen günstigen Zweitakku zu bestellen. Wie die MicroSD Karte kann auch die Batterie ganz einfach gewechselt werden. Mit 2 Akkus und viel Speicherplatz macht sich das Gerät gut als Ersatzkamera.
Konnektivität
Das Gerät unterstützt alle gängigen Funknetzwerke – WLAN, 3G, GPS und Bluetooth, auch ein FM-Radio ist mit an Bord.
Mitgeliefertes Zubehör
Das Gerät kommt mit vielen Anleitungen, die der Nutzer im Normalfall nicht brauchen sollte. Neben dem Netzteil wird ein tolles Headset mit Freisprechfunktion mitgeliefert. Sowohl das Headset als auch das Netzteil ist wirklich gut gelungen. Die Kopfhörer wirken edel, sind klanglich aber leider genauso schlecht wie alle anderen mitgelieferten Kopfhörer.
Aber von beigepackten Headsets sollte der Nutzer ohnehin keine klanglichen Wunder erwarten. Trotzdem ist es eine schöne Geste, das RIM überhaupt welche mitliefert. Das Netzteil besteht aus zwei Teilen – einem Stromstecker und einem USB auf MicroUSB Kabel. Der Stecker kann je nach Land ganz einfach gewechselt werden, der US-Amerikanische Stecker und der EU-Stecker sind im Lieferumfang enthalten.
Das System – BlackBerry OS 7.1
Der Nachfolger des populären BlackBerry OS 7 bietet viele interessante Neuerungen – das Design hat sich aber nicht wirklich verändert. Das System bietet viele neue Kleinigkeiten und gut durchdachte Funktionen. Da es schlicht unmöglich ist, den kompletten Funktionsumfang eines Betriebssystems zu beschreiben werde ich nun ein paar der Neuerungen aufgreifen.
Akkusparmodus
Dank dem Akkusparmodus hält das Gerät noch länger durch und die Apps verringern den Energieverbauch automatisch: Um den Verbrauch zu verringern, werden im Hintergrund diverse Einstellungen angepasst und etwa zuletzt geöffnete Programme geschlossen. Dadurch kann wirklich Energie eingespart werden und der Nutzer kann den Akku bis zum letzten Prozent uneingeschränkt ausnutzen.
App Monitor
Diese Funktion optimal mit dem Akkusparmodus zusammen. Anwendung überwacht Applikationen von Drittanbietern, falls eine Anwendung die Ressourcen des Systems zusehr beansprucht wird diese automatisch geschlossen. Als Nutzer kann man auch Anwendungen aus diesem Programm ausschließen.
Mobiler Hotspot
Wie der Namen schon vermuten lässt, kann der Nutzer mit dieser Anwendung ganz einfach ein eigenes Wifi-Netz erstellen und so etwa mit dem Laptop über das 3G – Netz des Smartphones im Internet surfen.
Der Browser
Der BlackBerry Browser wurde von Grund auf überarbeitet und bieten eine wirklich angenehme Tabverwaltung. Trotzdem wird nicht angepasster Text leider nur sehr schlecht dargestellt und beim Hineinzoomen macht sich das Gerät auch manchmal selbstständig.
Liquid Graphics Technologie
Diese Technologie ist vergleichbar mit Googles „Project Butter“ – es ermöglicht schnelle Reaktionszeiten und flüssige Animationen. Insgesamt wird dadurch die Grafikleistung deutlich gesteigert und dadurch können auch schwächere Grafikprozessoren spitzenmäßige Ergebnisse liefern.
BlackBerry Tag & NFC
Mit Near Field Communication ist deutlich mehr möglich als „nur“ bargeldloses Bezahlen. In Kombination mit BlackBerry Tag können die Nutzer über die neue Funktechnologie ganz einfach Daten zwischen 2 BlackBerrys austauschen. So kann der Nutzer einem anderen BlackBerry-Besitzer ganz einfach nahtlos ein Dokument schicken oder BBM-Kontakte austauschen. Dazu ist lediglich eine Berührung des anderen Smartphones notwendig.
Augmented Reality
RIM bedient sich als erster Telefonhersteller dem sehr coolen Gimmick namens Augmented Reality. Nutzt man die Kamera werden am Bildschirm zusätzliche Informationen wie etwa Resataurant-Beschreibungen oder die Geschichte einer Sehenswürdigkeit angezeigt. Sogar BBM-Kontakte in der Nähe können angezeigt werden. Sie sollten also nur Kontaktanfragen von Leuten, die Sie wirklich kennen, annehmen.
Das neue System bietet noch viele andere tolle Neuerungen, nähere Infos findet ihr hier.
Fazit
Insgesamt ist das BlackBerry Curve 9320 ein tolles Smartphone mit netten Zusatzfunktionen. Der langlebige Akku und die Liebe zum Detail haben überzeugt. Für Menschen, die auf einen Touchscreen nicht verzichten wollen, ist das Gerät dennoch nicht geeignet. In dieser Preisklasse hat RIM mit dem Curve 9320 wirklich ein tolles Gerät im Angebot, das sich keineswegs vor Mitbewerbern verstecken muss.
Reviewempfehlugnen
Tolle Testberichte, Erfahrungsberichte, Tipps und Reviews findet ihr unter anderem bei den Kollegen von connect.de, a1blog.net , cnet.co.uk und crackberry.com
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