Internationaler Währungsfonds: Beispiellose Hilfsaktion gegen Athens Staatspleite

Schöne Orte in Griechenland - auch in der Krise, Bildquellenangabe: Michael Staudinger / pixelio.de

Ein weiterer Schritt zur Rettung Griechenlands ist getan: Die EU hat ein 130 Milliarden schweres Rettungspaket beschlossen-gerade noch rechtzeitig, bevor Griechenland aufgrund mangelnder Zahlungsfähigkeit offiziell bankrott geht.

Nun bleibt abzuwarten, in welcher Höhe sich der IWF an dem Rettungspaket beteiligt. Bis jetzt wurden 13 Milliarden in Aussicht gestellt, also lediglich ein Zehntel des Gesamtbetrages.

Wie soll das Rettungspaket verwendet werden?

- zunächst soll der am 20 März fällige werdende Betrag von 14,5 Milliarden Euro damit zurückgezahlt werden, da der griechische Staat bei Nichtzahlung dieser Summe pleite gehen würde

- 30 Milliarden Euro sollen dazu dienen, die Gläubiger davon zu überzeugen, die Laufzeit ihrer Anleihen zu verlängern und dem griechischem Staat somit eine längere Frist für die Rückzahlung zu geben

- der restliche Betrag von 85,5 Millionen Euro soll zur Tilgung der Schulden verwendet werden, die nach dem 20 März am dringendsten fällig werden
Neben dem Rettungspaket sollen private Gläubiger als weitere Maßnahme auf Rückzahlungen in Höhe von 107 Milliarden Euro verzichten, was 53,5 Prozent der Forderungen durch Banken, Fonds und Versicherungen entspricht.

Als Bedingung für diese Zugeständnisse muss sich Griechenland noch mehr Kontrollen durch die Troika unterziehen und verliert weitgehend seine Autonomie bezüglich der Führung seines Finanzhaushaltes. Mit den beschlossenen Einschränkungen soll die Staatsverschuldung bis zum Jahr 2020 von 170 auf 120 Prozent des Bruttoinlandproduktes reduziert werden, was immer noch dem Doppeltem, von dem was laut den Regelungen der EU erlaubt ist, entspricht.

Ob der internationale Währungsfond sich jedoch wie beim ersten Rettungspaket mit einem Drittel des Gesamtpakets beteiligt bleibt jedoch fraglich. Inzwischen wächst die Skepsis, dass Griechenland jemals all seine Schulden zurückzahlen kann immer weiter, denn die Umsetzung der bisher beschlossenen Sparpläne verlief eher schleppend. Trotz Absegnung des Paketes durch die Eurostaaten wird die Vorsitzende des IWFs, Isabelle Lagarde, sich zunächst mit ihrem Direktorium beraten und die Höhe der Beteiligung erst in der zweiten Märzwoche bekannt geben.

Bildquellenangabe: Michael Staudinger / pixelio.de

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